Stechender Schmerz in der Ferse in Ruhe: Ursachen und Lösungen

Alex P.
Stechender Schmerz in der Ferse in Ruhe
Calcaneal spur anatomy. Foot problem, diagnostic and treatment in podiatry clinic. Heel bone outgrowth from calcaneal tuberosity. Ankle pain and swelling. X ray examination of feet vector illustration

Jeder Schritt kann zur Qual werden, wenn Schmerzen in der Ferse auftreten. Besonders beunruhigend ist es, wenn die Schmerzen sogar in Ruhephasen auftreten. Doch was sind die Ursachen? Und wie kann man dem entgegenwirken?

Was genau ist Fersenschmerz?

Stechender Schmerz in der Ferse in Ruhe Ursachen
Illustration of the bones of the human foot on a white background

Fersenschmerz, häufig auch als Fersenschlag bezeichnet, ist ein Symptom, das viele Menschen in unterschiedlichem Ausmaß erleben. Der Schmerz ist lokalisiert im Bereich der Ferse, dem hinteren Teil des Fußes, wo das Fersenbein (Calcaneus) liegt.

Der Schmerz kann auf verschiedene Weise beschrieben werden:

  • Stechender Schmerz: Wie mit einer Nadel gestochen, akut und plötzlich auftretend, oft beim Auftreten oder beim Aufstehen nach längerer Ruhe.
  • Brennender Schmerz: Ein scharfes, heißes Gefühl, das sich über die Ferse ausbreiten kann.
  • Dumpfer Schmerz: Ein anhaltender, tiefer Schmerz, der über Stunden oder sogar Tage andauern kann.
  • Ziehender Schmerz: Ein Gefühl, als ob die Ferse oder die umgebenden Sehnen und Muskeln gestreckt oder gezogen werden.

Diese Schmerzempfindungen können zu verschiedenen Tageszeiten auftreten, bei verschiedenen Aktivitäten oder sogar in Ruhephasen. Einige Menschen spüren Fersenschmerzen beim ersten Schritt nach dem Aufwachen, während andere sie vielleicht nach längeren Gehstrecken oder nach bestimmten Sportarten verspüren.

Welche Ursachen gibt es für stechenden Schmerz in der Ferse?

Fersenschmerzen können durch eine Vielzahl von Bedingungen verursacht werden. Die genaue Ursache hängt oft von der Art und dem Ort des Schmerzes ab, sowie von anderen begleitenden Symptomen. Einige der häufigsten Gründe für Fersenschmerzen sind:

  1. Plantarfasziitis:
    • Beschreibung: Die Plantarfaszie ist eine dicke Sehnenplatte, die den vorderen Fuß mit dem Fersenbein verbindet und für die Fußgewölbestabilität sorgt. Plantarfasziitis ist die Entzündung dieser Sehnenplatte.
    • Ursachen: Überbelastung, längeres Stehen, Übergewicht oder das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk können zu Mikrotraumata führen, die dann die Entzündung auslösen.
    • Symptome: Der Schmerz tritt häufig beim ersten Schritt nach dem Aufwachen oder nach längerem Sitzen auf und kann im Verlauf des Tages nachlassen.
  2. Fersensporn:
    • Beschreibung: Ein Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs, der sich am Ansatz der Plantarfaszie oder an der Rückseite der Ferse, nahe der Achillessehne, bilden kann.
    • Ursachen: Oftmals entsteht er durch chronische Überlastung und Zugbelastung an den Sehnenansätzen des Fersenbeins.
    • Symptome: Der Schmerz wird oft als stechend beschrieben und kann sich mit der Zeit verschlimmern.
  3. Achillessehnenentzündung:
    • Beschreibung: Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein.
    • Ursachen: Häufige Überbeanspruchung, mangelnde Flexibilität oder ein plötzlicher Anstieg der Aktivität können zu einer Entzündung führen.
    • Symptome: Der Schmerz tritt meist am Ansatz der Sehne am Fersenbein auf und kann beim Gehen oder Laufen schlimmer werden.
  4. Bursitis:
    • Beschreibung: Eine Bursitis ist die Entzündung des Schleimbeutels, eines kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Sacks, der sich zwischen Sehnen, Muskeln und Knochen befindet und als Puffer dient.
    • Ursachen: Ständige Reibung, Druck oder eine Verletzung können eine Bursitis auslösen.
    • Symptome: Die Ferse kann gerötet, geschwollen und warm sein und der Schmerz tritt oft beim Bewegen des Fußes oder beim Druck auf die betroffene Stelle auf.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die genannten Ursachen miteinander verbunden sein können. Beispielsweise kann eine lang anhaltende Plantarfasziitis zur Bildung eines Fersensporns führen. Ebenso können gleichzeitig mehrere Bedingungen vorliegen. Bei anhaltenden oder unerklärlichen Fersenschmerzen sollte daher immer ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung zu beginnen.

Warum treten Fersenschmerzen auch in Ruhe auf?

Warum treten Fersenschmerzen auch in Ruhe auf

Es mag kontraintuitiv erscheinen, dass Fersenschmerzen auch in Ruhe oder sogar während der Nacht auftreten. Immerhin sollte eine Pause oder Schlaf dem Körper eigentlich Erholung bieten. Allerdings sind die Mechanismen, die hinter diesen Schmerzen stehen, komplexer als man zunächst denken mag. Hier eine detaillierte Erklärung:

  1. Nächtliche Entspannung der Muskulatur und Sehnen: Während des Schlafs entspannt sich die Muskulatur des Körpers, und Sehnen und Bänder ziehen sich oft zusammen. Im Fall der Plantarfaszie, der Sehnenplatte, die den Fußballen mit dem Fersenbein verbindet, kann dies bedeuten, dass sie sich über Nacht verkürzt.
  2. Morgenbelastung: Wenn wir morgens aufstehen und den Fuß belasten, wird diese zuvor verkürzte Plantarfaszie plötzlich und ruckartig gedehnt. Dies kann bei einer bereits bestehenden Entzündung oder Reizung dieser Sehnenplatte (wie bei einer Plantarfasziitis) zu einem akuten Schmerz führen, da die Entzündungsstellen abrupt auseinandergezogen werden.
  3. Entzündliche Prozesse während der Nacht: Entzündliche Erkrankungen oder Prozesse können sich während der Nacht verschlimmern. Das liegt daran, dass der Körper in den Ruhephasen versucht, beschädigtes Gewebe zu reparieren. Hierbei werden Entzündungsmediatoren freigesetzt, die zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit in den betroffenen Bereichen führen können.
  4. Verminderte Blutversorgung: Im Liegen kann es in einigen Fällen zu einer verringerten Durchblutung der Füße kommen. Ein Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen, der durch eine eingeschränkte Durchblutung entsteht, kann zu Schmerzen oder einem Gefühl des Stechens führen.
  5. Hormonelle Faktoren: Manche Menschen berichten, dass ihre Schmerzen zu bestimmten Zeiten des Tages oder unter bestimmten Bedingungen (z. B. während bestimmter Phasen des Menstruationszyklus) schlimmer sind. Das kann darauf hinweisen, dass hormonelle Schwankungen den Schmerz beeinflussen.
  6. Andere medizinische Zustände: Manchmal können Fersenschmerzen in Ruhe durch andere medizinische Zustände wie Neuropathien, rheumatoide Arthritis oder andere systemische Erkrankungen verursacht oder verschlimmert werden.

Es ist also nicht nur die körperliche Aktivität, die Fersenschmerzen beeinflusst. Eine Reihe von biologischen und physiologischen Prozessen, die während der Ruhephasen oder während der Nacht stattfinden, können ebenfalls zur Schmerzentstehung beitragen. Das Verständnis dieser Mechanismen kann dazu beitragen, gezieltere Therapieansätze zu entwickeln und Patienten effektiver zu beraten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Fersenschmerzen?

Behandlungsmöglichkeiten bei Fersenschmerzen

Fersenschmerzen können extrem unangenehm und behindernd sein, aber zum Glück gibt es eine Reihe von Behandlungsoptionen, die Linderung bringen können. Die richtige Behandlung hängt oft von der genauen Ursache des Schmerzes ab, aber hier sind einige der gängigsten Ansätze, um Fersenschmerzen zu behandeln, ausführlicher erläutert:

Schonung und Kühlung

  • Beschreibung: Besonders bei akuten Schmerzen oder nach einer Verletzung kann die Ruhigstellung und Kühlung des betroffenen Fußes helfen, die Entzündung zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Anwendung: Der Fuß sollte hochgelagert werden, um Schwellungen zu reduzieren. Kühlpads oder Eispackungen, in ein Tuch gewickelt, können für 15-20 Minuten mehrmals täglich auf die schmerzende Stelle gelegt werden. Direkter Kontakt von Eis mit der Haut sollte vermieden werden, um Erfrierungen zu verhindern.

Physiotherapie

  • Beschreibung: Ein erfahrener Physiotherapeut kann eine Vielzahl von Techniken anwenden, um Schmerzen zu lindern und die Fußfunktion zu verbessern.
  • Anwendung: Dies kann Übungen zur Stärkung und Dehnung der betroffenen Muskeln und Sehnen, manuelle Massagetechniken, Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie umfassen. Ein individueller Behandlungsplan wird in der Regel auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten.

Medikamente

  • Beschreibung: Verschiedene Medikamente können zur Linderung von Fersenschmerzen eingesetzt werden.
  • Anwendung: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Bei stärkeren Schmerzen können stärkere Schmerzmittel erforderlich sein. Es ist wichtig, vor der Einnahme von Medikamenten einen Arzt zu konsultieren und die Anweisungen genau zu befolgen.

Orthopädische Einlagen

  • Beschreibung: Diese speziell angefertigten Einlagen werden in die Schuhe gelegt und helfen, die Fußstellung zu korrigieren, den Druck zu verteilen und die Belastung auf die betroffenen Bereiche zu reduzieren.
  • Anwendung: Sie können besonders hilfreich sein, wenn anatomische oder biomechanische Probleme (z. B. ein flaches Fußgewölbe) die Ursache für die Fersenschmerzen sind. Orthopädische Einlagen sollten idealerweise nach einer professionellen Fußanalyse individuell angepasst werden.

Welche Vitamine und Mineralstoffe können helfen

Welche Vitamine und Mineralstoffe können helfen

Vitamine und Mineralstoffe spielen eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit, die Funktion des Bewegungsapparates und die Regeneration von Gewebe. Bei Fersenschmerzen oder generellen Schmerzen im Bewegungsapparat können einige Nährstoffe besonders hilfreich sein:

Calcium

  • Wirkung: Calcium ist essentiell für die Knochengesundheit. Ein Mangel kann zu Knochenbrüchigkeit und einem erhöhten Risiko für Frakturen führen.
  • Quellen: Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Nüsse und Samen, Tofu und angereicherte Lebensmittel.

Vitamin D

  • Wirkung: Vitamin D fördert die Calciumaufnahme im Darm und ist somit wichtig für gesunde Knochen und Muskelfunktion.
  • Quellen: Sonnenlicht, fetter Fisch, Leber, Eier und angereicherte Lebensmittel.

Magnesium

  • Wirkung: Magnesium spielt eine Rolle bei Muskelkontraktionen und -entspannungen und kann helfen, Muskelkrämpfe zu verhindern.
  • Quellen: Vollkornprodukte, Nüsse, Samen, grünes Blattgemüse und Bananen

Omega-3-Fettsäuren

  • Wirkung: Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können bei Entzündungen des Bewegungsapparates helfen.
  • Quellen: Fetter Fisch (z.B. Lachs, Makrele, Sardinen), Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen

Vitamin C

  • Wirkung: Ein wichtiges Antioxidans, das bei der Kollagensynthese hilft und die Gesundheit von Gelenken, Sehnen und Bändern unterstützt.
  • Quellen: Zitrusfrüchte, Kiwi, Paprika, Brokkoli und Erdbeeren.

Zink

  • Wirkung: Zink ist wichtig für die Wundheilung und das Immunsystem.
  • Quellen: Fleisch, Schalentiere, Kürbiskerne, Nüsse und Vollkornprodukte.

Vitamin E

  • Wirkung: Ein Antioxidans, das die Zellen vor Schäden schützt und bei der Reparatur von Gewebe hilft.
  • Quellen: Nüsse, Samen, Spinat, Brokkoli und pflanzliche Öle.

Vitamin K

  • Wirkung: Spielt eine Rolle bei der Knochenmineralisierung und Gesundheit des Gewebes.
  • Quellen: Grünes Blattgemüse, Brokkoli, Rosenkohl und Fisch.

B-Vitamine

  • Wirkung: Unterstützen den Energiestoffwechsel und können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Quellen: Vollkornprodukte, Fleisch, Eier, Milchprodukte und grünes Blattgemüse.

Fazit

Fersenschmerzen sind ein häufiges Beschwerdebild, das durch verschiedene Ursachen, wie Plantarfasziitis, Fersensporn, Achillessehnenentzündung oder Bursitis, hervorgerufen werden kann. Die Symptome können in ihrer Intensität variieren und sogar in Ruhe oder nachts auftreten, insbesondere bei Erkrankungen wie der Plantarfasziitis, bei der die Sehnenplatte sich nachts verkürzen kann. Die richtige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Schmerzen effektiv zu lindern und weitere Komplikationen zu vermeiden. Neben klassischen Therapieansätzen wie Schonung, Kühlung, Physiotherapie und Medikamenten können auch orthopädische Einlagen und eine ausgewogene Ernährung, reich an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützend wirken. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden ist es wichtig, medizinischen Rat einzuholen und gegebenenfalls die Ursachen genauer zu untersuchen. Fersenschmerzen können zwar beeinträchtigend sein, mit der richtigen Vorgehensweise und Therapie jedoch oft gut behandelt werden.